Wiederaufbau Waller Wied

Architekt: Diekmann, Wilhelm

Gebäudetyp: Wohnhaus   | Stadtteil: Walle  | Baujahr: 1950  | Bauherr: Aufbaugemeinschaft  |
Straße: Wiedstraße 1  

Grundriss Erdgeschoss

vorhandene Unterlagen

Literatur -> Bremen und seine Stadteile | und weitere

Kein Geringerer als der bekannte Bremer Architekt Eduard Gildemeister schuf 1889 die ersten kleinen Reihenhäuser dieses Arbeiterwohnquartiers. 1944 war es, wie große Teile des Bremer Westens, in einem Bombenangriff völlig zerstört worden. Ein Wiederaufbau kam nach dem Krieg zunächst nicht in Frage, weil das Gebiet westlich der Nordstraße ausschließlich Hafenareal ohne Wohnbebauung werden sollte.
Dass ab 1950 das historische Quartier doch mit neuen Häusern entlang den alten Straßen wie eine Insel zwischen Zollzaun und Nordstraße entstand, ist vor allem der Initiativkraft und Zähigkeit eines Mannes zu verdanken: Paul Falck. Ihm gelang es mit großer Überzeugungskraft, Nachbarn zu einer Aufbaugemeinschaft zu vereinen, Gelder für die Finanzierung zu sichern und schließlich Bausenator Theil dafür zu gewinnen, eine schon vor dem Krieg gut funktionierende Nachbarschaft zu erhalten. Die bescheidenen, nur fünf Meter breiten Neubauten wurden auf den alten Fundamenten errichtet und waren als Zwei-Familienhäuser konzipiert, so dass eine Etage vermietet werden konnte.
Die insulare Lage sowie die Unbilden der industriell geprägten Umgebung haben das Lokalbewusstsein der Bewohner des Waller Wieds über die Jahrzehnte gestärkt. Trotz großzügiger Öffnung zur Überseestadt ist auch in der inzwischen gewandelten Situation die Isolation des Quartiers noch nicht wirklich beseitigt.